Vorweihnachtliches Konzert 2015

Sprecher: Herbert Saxinger

Instrumentalgruppe "Zwei glatt, zwei verkehrt" (Wilhering)
Instrumentalgruppe "Zwei glatt, zwei verkehrt" (Wilhering)

Harfinist: Harald Soyka

Maultrommel: Gudrun Mayer

Zeitungsbericht von Paul Stepanek über unser Konzert: 

 

Geglückte Mischung aus Bewährtem und Neuem:

Das Vorweihnachtliche Konzert des Union–Chors Lambach

Ausgedehnte Bauarbeiten im Stift Lambach erzwangen heuer einen - bestens beschilderten – neuen Zugang zu dem gerade im Winter so atmosphärisch dichten „Sommer“-Refektorium. Dieser Zugang, quasi über den Südbalkon des Stiftes mit prächtigem Blick ins Traun- und Alpenland geführt, erwies sich mit seiner positiven Ausstrahlung als Glücksfall, indem er die Vorfreude aufs Konzert verstärkte.

Sie wurde nicht nur nicht enttäuscht, sondern durch das Konzert selbst mehr als bestätigt. Denn Hans Haslinger hat seinem traditionsreichen Weihnachtssingen behutsam ein neues Kleid angelegt, das ihm seine bewährten musikalischen Rechte weitgehend lässt, es aber doch aus der bloßen Idylle näher ans „wirkliche Leben“ heranrückt.

Krieg, Terror, Flucht und Vertreibung sind heute keine abstrakten Themen mehr, die mit der vermeintlichen Insel der Seligen nichts zu tun haben; die gefahrvolle Zeit, in die Christus hineingeboren wurde, hat in den heutigen, auf Europa übergreifenden weltpolitischen Turbulenzen viele Parallelen. Dies bewusst zu machen, aber dennoch Hoffnung und Freude über die Geburt des Erlösers zu wecken, ist das geglückte Hauptanliegen der neuen Form des Weihnachtskonzerts.

 

Gospels und moderne Arrangements sind willkommene Kontrapunkte zu traditionellen Weisen: Vom hör- und sichtbar vergnügt swingenden Union–Chor springt der Freudenfunke mühelos auf das Publikum über. Das ebenso kecke wie nachdenkliche Krippenspiel wächst in durchaus kritischen Text-Bausteinen (H.D. Mairinger) aus der Jugendgruppe heraus und hebt sich von Althergebrachtem ab. Gleich drei zeitgenössische Komponisten (L. Maierhofer, A. Hochedlinger , F. Dallinger) sorgen für professionellen Satz und aparte Musik, die vom beeindruckend vielseitigen Ensemble „Zwei glatt-zwei verkehrt“ aus Wilhering in reizvoller Abwechslung, aber auch im Zusammenspiel mit dem Chor recht einfühlsam bis virtuos (Gudrun Mayer auf Hackbrett und mit der Maultrommel) gespielt wird.

Stets präsente und überaus effiziente Stütze des Chors: der dem Keyboard Orgel-, Cembalo- und Klavierklänge entlockende Pianist Stefanos Vassiliadis; er sorgt nicht nur für „richtige“ Töne, sondern für den stilsicheren Ton schlechthin.

Herbert Saxinger als versierter Sprecher setzt einen weiteren Kontrast zur Musik: Werner Reisers Text in vier Teilen „Der Engel, der nicht singen wollte“. Es handelt sich um eine philosophisch-kritische Betrachtung über die Schwierigkeit, christliche Botschaft heutzutage den Menschen glaubhaft und wirkungsvoll zu überbringen.

 

Bei allem Wandel ist aber noch immer der Union-Chor mit seiner Jugendgruppe und den sehr tüchtigen SolistInnen Eva Maria Marschall, Wolfgang Famler und Joseph Thaler das Rückgrat des Vorweihnachtlichen Konzerts. Planer, Organisator und künstlerischer Leiter des Gesamt-Unternehmens Hans Haslinger heimste zusammen mit allen Mitwirkenden großen Applaus ein. Es ist ihm zum moderaten Umbau des Konzepts zu gratulieren, das ein Mehr an Frische, Abwechslung und Nachdenklichkeit gebracht hat.

 

 

Die Cd zum heurigen Adventsingen gibts hier

 

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Konzertbericht und Fotos

finden Sie unter Aktuelles

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